
Die neue Saison in der 3. Liga rückt näher – und auch für unsere vereinszugehörigen Schiedsrichter Peter Abel und Christian Herpolsheimer beginnt damit eine intensive Vorbereitungszeit. Während die Mannschaften an ihrer Form feilen, stehen für unser eingespieltes Schiedsrichtergespann, Fitness, Regelkunde und mentale Stärke im Fokus.
Die beiden bringen es bereits auf 81 gemeinsame Einsätze in der 3. Liga – und berichten, wie sie sich auf die kommende Spielzeit vorbereiten und welche Ziele sie sich gesetzt haben.
Wie sieht eure Vorbereitung auf die neue Saison in der 3. Liga aus?
Eine gute Saisonvorbereitung als Handballschiedsrichter in der 3. Liga besteht aus mehreren Bausteinen – sowohl körperlich als auch regeltechnisch. Kondition und Fitness bilden die Basis für eine optimale Vorbereitung, z. B. durch regelmäßige Leistungstests wie Shuttle-Run, Ausdauerläufe, die vom DHB regelmäßig gefordert werden.
Regel- und Lehrarbeit sind unverzichtbar für jeden Schiedsrichter, denn man muss die neuesten IHF- und DHB-Regeländerungen stets „verinnerlichen“ und diese ab dem 1. Spieltag umsetzen können – zum Beispiel:die erlaubte Spieleranzahl steigt von 14 auf 16 Spieler, es sind künftig fünf Offizielle pro Spiel erlaubt, der Nullschritt ist jetzt auch aus dem eigenen Prellen heraus zulässig, bei einem Kopftreffer gegen den Torwart beim 7-Meter gibt es keine Disqualifikation (rote Karte) mehr, sondern eine Zeitstrafe – vergleichbar zu Kopftreffern in einer freien Spielsituation. Wir hoffen, unsere Vorbereitung durch Trainings- und Testspiele optimal abrunden zu können.
Gibt es in der Saisonpause bestimmte Fortbildungen oder Schulungen, an denen ihr teilnehmt?
Genau – in der 3. Liga gibt es vor jeder Saison einen verpflichtenden zentralen Lehrgang in Halberstadt. Dort werden Leistungstests wie ein 30-Minuten-Ausdauerlauf mit Mindestkilometerleistung sowie ein Shuttle-Run-Test für Sprintfähigkeit und Richtungswechsel abgenommen.
Dazu kommen Regel- und Wissenstests sowie ein Videotest, bei dem Spielszenen beurteilt werden müssen (z. B. Stürmerfoul oder Abwehrfoul, progressive Strafen, 7-Meter-Entscheidungen). Außerdem werden beim Lehrgang die neuen Regeländerungen, Saison-Schwerpunkte und Vorgaben der SR-Kommission geschult. Wer die Tests nicht besteht, wird in der Regel nicht für die 3. Liga nominiert und muss ggf. Nachprüfungen ablegen oder wird tiefer eingestuft. Zum Glück haben wir alles gemeistert.
Welche Ziele habt ihr euch persönlich für die kommende Saison gesetzt?
Das Wichtigste ist immer, ohne Verletzungen oder krankheitsbedingte Ausfälle alle Ansetzungen zuverlässig absolvieren zu können. In der letzten Saison haben sich leider viele Schiedsrichterkollegen verletzt, was zu zahlreichen Umbesetzungen führte – dadurch wurden natürlich auch die eigenen Einsätze mehr.
Was sich wohl viele Kollegen vornehmen: In hitzigen Spielen ruhig bleiben und Drucksituationen souverän meistern. Wir versuchen auch mal „knifflige 50:50-Situationen“ durch Kommunikation mit Spielern und Offiziellen zu lösen, um einfach etwas Druck rauszunehmen.
Es gibt analog zu den Teams auch eine Tabelle für uns Schiedsrichter. Dort werden neben neutralen Beobachtungen auch die Vereinsbeobachtungen gewertet. Unser Ziel ist es, wieder einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen – und wer weiß, wohin die Reise noch geht.
Was war euer persönliches Highlight der vergangenen Saison und habt ihr schon eines für die kommende Saison in Aussicht?
Hm, so ein richtiges „Highlight“ ist immer schwer zu finden, denn jedes Spiel hat seine eigenen Herausforderungen.
In der vergangenen Saison waren wir wieder einmal beim EHV Aue angesetzt, beim Spitzenspiel Zweiter gegen Dritten gegen die Wölfe Würzburg. Das ist natürlich etwas Besonderes – volle Halle, starke Mannschaften, hohe Intensität.
Als Saisonabschluss durften wir dann das Relegationsrückspiel zwischen dem HC Burgenland und dem SV 04 Plauen-Oberlosa leiten. Im Hinspiel konnte Burgenland mit einem Tor gewinnen – und das Rückspiel hatte es wirklich in sich. In sprichwörtlich letzter Sekunde gewann Plauen mit zwei Toren Differenz und schickte damit den HC Burgenland in die Regionalliga.
Nach dem Spiel haben wir durchweg positives Feedback von beiden Mannschaften und unserem DHB-Lehrwart erhalten – das macht einfach Spaß, gibt Bestätigung und motiviert, in jedem Spiel 100 % zu geben.
Vielen Dank für euren Einsatz! Wir wünschen unserem Schiedsrichterduo eine erfolgreiche und verletzungsfreie Saison 2025/26.




